CC-Studie zu “Noncommercial” abgeschlossen

Heute wurden unter dem Titel Defining “Noncommercial”: A Study of How the Online Population Understands “Noncommercial Use” die Ergebnisse der NC-Studie veröffentlicht, die CC.org letztes Jahr begonnen hatte. Es ging darum, etwas mehr Klarheit darüber zu gewinnen, was netzweit tatsächlich unter “nicht-kommerziell” verstanden wird. Die darauf verweisende NC-Bedingung ist die wohl umstrittenste der 4 Bedingungen, die kombiniert die 6 CC-Lizenzen ergeben.

Abgefragt wurde die Ansicht verschiedener Communities (je eine US-bezogene und eine international zugängliche Umfrage, außerdem spezielle Befragungen sogenannter Fokusgruppen und Interviews mit Einzelpersonen) zu mehreren Szenarien, in denen die NC-Bedingung eine Rolle spielt. Dabei wurde versucht, sowohl diejenigen zu erreichen, die sich ausschließlich als Konsumenten von CC-Content sehen, als auch diejenigen, die als Urheber aktiv mit CC-Lizenzen tun haben.

Eine zentrale Frage war, ob aus Sicht der Teilnehmer der Studie der Wortlaut der NC-Bedingung der eigenen Vorstellung entspricht oder zumindest damit weitgehend vereinbar ist. Das bejahten über 80% sowohl der befragten Urheber als auch der reinen Nutzer von CC-lizenziertem Content. Nur 7% der Urheber und 11% der Nutzer gaben an, dass die derzeitige NC-Definition sich von der eigenen deutlich unterscheide oder damit generell nicht vereinbar sei.

Eine Nutzung von CC-Content in Zusammenhang mit Werbung wird von beiden Gruppen auf einer Skala von 1 (“definitiv nicht-kommerziell“) bis 100 (“definitiv kommerziell“) mit über 80 bewertet, gleiches gilt allgemein für Nutzungen, bei denen Geld verdient wird. Große Unterschiede machen die Gruppen dagegen bei der Frage, ob “persönliche und private” Nutzung die einzige definitiv nicht-kommerzielle Nutzung sei: Bei den Nutzern stimmt mit 65% die Mehrheit dem zu, bei den Urhebern sind es nur 15%.

Allgemein scheinen Nutzer und Urheber übereinstimmendere Ansichten zu haben, als das vorher erwartet worden war. An den wenigen Stellen, wo sie sich deutlich unterscheiden, zeigt sich die Gruppe der Nutzer konservativer als die der Urheber. Das sind allerdings nur einige der Erkenntnisse, die sich aus den Befragungen ziehen lassen. Jeder kann sich ein eigenes Bild davon machen, da der Report zur Studie unter der Lizenz CC-BY und die Materialien unter CC0 im Wiki verfügbar sind.

(Ein eigentlich unnötiger Hinweis noch: Wer sich in der Lage sieht, eine deutsche Übersetzung des Reports zu machen, darf das gerne tun)

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